Um 18uhr fuhren wir los und übernachteten dann in Mooi River, wo wir gegen 22Uhr eintrudelten. Es war eine alte Lodge, auf der man Reiten kann etc. Früh morgens fuhren wir weiter Richtung Lesotho. Lesotho ist ein eigenständiges Land, umschlossen von Südafrika und wird auch "Kindom in the Sky" genannt, da es hier noch einen König gibt. Lesotho ist sehr, sehr bergig und wir wollten über den Sani-Pass ins Land einreisen. Der Sanipass ist steil und die Straße ist nicht asphaltiert. Wir hatten uns einen Daihatsu-Geländewagen gemietet mit Allrad antrieb. Aber auch der geriet an einer kniffeligen Stelle an seine Grenzen...wir bekammen das Auto einfach nicht die Serpentine hinauf, bauten Steine unter die Räder, rolllten rückwärts und nahmen Anlauf. Das Problem war einfach das große Brocken von Geröll auf der "Strasse" lagen...
Aber nach ein paar mal kräftig schieben, hat Moritz den Daihatsu aus dem Krisengebiet gefahren. Nach ein paar Minuten waren wir dann oben und hatten einen gigantischen Ausblick über die satt, grünen Drakensberge, die sehr grün sind. Haben dann oben im höchsten Pub Afrikas erstmal ein Bier, bzw. Fanta getrunken!!
Am Rande der Terasse spielte ein "Lesothoiander"bzw. ein Sotho, wie man sie nennt, auf einem Zupfgerät leise Töne. Wir gaben ihm ein paar Rand und ich machte ein Foto von ihm. Er trägt die traditionelle Tracht. Eine Wolldecke und Gummistiefel, je bunter die Wolldecke ist, desto mehr hat der Sothomann in seinem Dorf zu sagen.
Dann fuhren wir weiter Richtung Semonkong, wo wir eine Logde für die Nacht beziehen und einen Ponytrek durch die Berge machen wollten. Leider mussten wir feststellen, dass es genauso holprig weiter ging wie über Pass. Die Straßen waren weder befestigt, noch von Geröll befreit. Unsere Geschwindigkeit wurde somit auf 20 - 30 kmh beschränkt, aber dies bescherte uns Blicke in die unglaublich weiten Täler der Drakensberge, Einblicke in das Leben der Dorfbewohner. Kinder bettelten uns nach Süßigkeiten an und bewarfen uns mit Steinen. Da im Reiseführer stand, man solle die Bettelei nicht unterstützen, da dies dem Land auf lange Sicht keinen Fortschritt ermöglicht, beliesen wir es bei dem einem Bettler am Pub, dem wir Geld zusteckten!
Der Weg zur Logde zog sich einige Stunden in die Länge und führte uns einige mal über einen Fluß. Das Wasser war bereits so hoch gestiegen, durch die Regenfälle der letzten 2 Wochen, dass die Brücken schon geflutet waren. Aber es war trotzdem noch kein Problem sie zu passieren! Dann aber kamen wir an eine Brücke, die nicht mehr passierbar war und selbst die Einheimischen kehrten um, als sie die Brücke sahen.
Jetzt mussten wir 60km zurück fahren um eine andere Abzweigung zu nehmen und es wurde auch allmählich dunkel! Marc und Sabrina machten sich vor allem Sorgen, dass der Sprit nicht ausreichen könnte, da wir in ganz Lesotho noch keine einzige Tanke gesehen haben. So fuhren wir dann durch die Dunkelheit und plötzlich bremste Moritz das Auto: "Guckt euch das an!" Wir stiegen aus und starrten in den Sternenhimmel. Die Nacht war so klar und ohne Lichtsmok, dass der ganze Himmel erleuchtet war von Sternen. Wir konnten sogar die Milchstrasse in ihrem weißen Nebel sehen! Es war wirklich ein absoluter Wahnsinnshimmel!! Wir fuhren noch ein ganzes Stück durch die Nacht und als wir die Kreuzung nach 60kmh vier Stunden später erreichten wurde die Strasse auch besser und war sogar asphaltiert. Wir fanden sogar nachts noch eine Tanksäule, alt, gammlig, voll spinnenweben in einem Holzverschlag, aber scheinbar funktionstüchtig. Leider gelang es uns nicht, den Tankwart in seiner Wellblechhütte zu wecken...also beschlossen wir doch weiter zu fahren, ca. 23Uhr! Leider war das auch das Ende der guten Straße. Zwar war sie weiter Asphaltiert, aber übersät mit Schlaglöchern die meiner Meinung nach mind. einen halben Meter tief waren. Vor Erschöpfung schlief ich immer wieder ein ..die anderen wechselten sich mit dem Fahren ab. Sabrina wurde auch nochmal so richtig schlecht, dass wir nochmal halten mussten. Ausserdem beschlossen wir nicht mehr nach Semonkong, sondern in Richtung Hauptstadt Maseru zu fahren, da dies deutlich näher war. Gegen 2Uhr stellten wir dann den Daihatsu an den Straßenrand und schließen. Marc legte sich sogar mit dem Schlafsack nach draußen und so konnte ich mich auf der Rückbank breit machen. Gegen 5Uhr wachten wir aber alle auf, weil die Sonne aufging und es furchtbar hell wurde! Ich hatte Nackenschmerzen!
Wir fuhren los über die Brücke vor uns und dahinter lag eine Tankstelle, Open 24h :-). Haben also erstmal ordentlich vollgetankt und düsten dann durch eine Stadt hindurch, deren Namen mir nichts sagte, Richtung Hauptstadt.
Um 8Uhr kamen wir in Maseru an. Laut, stinkig, dreckig, speckig, voll mit Menschen... Man sieht Lesotho an, das es ein sehr armes Land ist! Wir suchten ein Kaffee, bekamen etwas ganz starkes :) und dann machten wir uns auf dem Heimweg!
Trotz, dass es mit dem Ponytrek nicht geklappt hat, war es die Reise wert. Allein die Dörfer mit ihren Rondavels, runde Häuser mit Strohdach, Hühnern, spielenden Kindern und lachenden Menschen hab ich mir so gerne angeschaut!! Auch wenn manche bettelten, hatten die meisten Menschen für uns immer ein lächeln auf dem Lippen und winkten uns zu und wir winkten zurück. Das Land scheint in seiner Entwicklung stehen zu bleiben und so war es für uns wie eine Reise in die Vergangenheit. Männer trieben ihre Rinder über die Felder, die einen Flug hinter sich herzogen. Vollbeladenen Esel marschierten vor uns auf der Straße und die Sothomänner reiten auf dem Pferd um sich fortzubewegen, eingewickelt in ihrer Wolldenke, die ihren Status im Dorf verrät. Die Frauen hüteten Kinder, Haus und Hof! Denoch gab es in den Dörfen immer eine Grundschule, ein kleines Steinhaus und Brunnen, an denen ein Schild stand, dass dieser von der EU gesponsert wurde.
Wirklich sehr imposant und ich kann jeden einen Ausflug in dieses Land empfehlen bzw. nur anraten!
Was gabs sonst noch von der Woche? Ja am Donnerstag kam Anja, die andere Praktikantin, von ihrer Südafrikarundreise zurück, arbeitete ein letztes mal mit den Kindern und war auch sehr traurig, dass sie nun nach Hause fährt! Also saßen wir abends noch gemeinsam am Pool und tranken Wein. Sandra und Anja, sowie ihr Freund, der sie auf der Rundreise begleitete und gemeinsam mit ihr zurückflog spielten zusammen mit Fly, der übrigends Sly heißt, ein komisches Kartenspiel. Sandra verlor und musste zur Strafe in den Pool springen. Was sie dann auch wirklich tat. Sehr witzig...Sly verlor danach, sprang aber nicht in den Pool, zierte sich und musste stattdessen 3Gläser Wein exen, das Ganze dann sogar 2mal ;-).
Um zwei Uhr nachts landete ich dann auch angeschäkert vom Wein im Bett und musste am Freitag um 7Uhr anfangen zu arbeiten, damit ich rechtzeitig vor dem Lesothotripp frei machen konnte. Ihr könnt euch sicher vorstellen wie müde ich war! Aber die anderen Childcareworker hat es amüsert und sie haben es verstanden, bzw. sogar gutgeheißen, dass wir Anja ordentlich verabschiedet haben.
Joa, sonst gabs nicht spannendes zu Berichten. Ausser, dass ich mich immer mehr bei den Kleinkindern durchsetzen kann, ein paar Wörter Afrikaans gelernt habe, damit sie auf mich hören und somit die Arbeit immer mehr zum Vergnügen wird, da sie dadurch ja auch einfacher ist. Morgen startet die neue Woche und ich bin gespannt, was sie so mit sich bringt!
Schreibt mir mal wieder ins Gästebuch!
Ich umamre euch!! Lots of Love!!! Eure Anni
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