Hallo an meine Leser,
ja ich hab etwas länger nicht geschrieben, shame on me :-(. War einfach grad ein bisl beschäftigt mit der Vorbereitung des Krüger NP. Musste ja packen und mir dieses Malariaprophylaxepräparat besorgen, arbeiten, schlafen, essen ;-)...Also holt euch ein paar Snacks, dieser Bericht wird etwas länger!
Also ich fang mal Vorne an: Am Sonntag den 6.2. hat Moritz mich abgeholt und mir freundlicher weise ein Eskom croissant zum frühstücken mitgebracht, danke ;-). Er wohnt aucvh bei Eskom und die haben wesentlich besseres Essen als wir hier im Maria Kloppers!! Er bekommt sogar sogar seine Wäsche gewaschen und gebüglt und hat ne Putzfrau...ich hab sowas alles nicht, afür hab ich meine Haustiere, die Kackerlaken ;-).
Dann sind wir mit dem Mietwagen Richtung Soweto und nach Soweto reingefahren zu dem Backpackers welches die Radtouren organisiert. Dort haben wir Marc, seine Schwester und ihren Freund aus Irland und Vera, Marcs deutsche Arbeitskollegin getroffen, mit denne wir verabredet waren.
Haben uns dann alle vom Guide ein Rad und einen tollen Fahrradhelm geben lassen. Der Guide hat uns vor dem Fahren dann noch einiges erklärt und sich vorgestellt. Sein Name war auf Zulu und ich hab ihn leider wieder vergessen, aber ih hab behalten, das er übersetzt auf Deutsch Freiheit heist und er behauptete zum Spass, dass das WM-Lied: "Waving Flags" über ihn handelt und deshalb mussten wir es zum Start alle singen:
When I get older, I will be stronger
They´ll call me freedom, just like a waving flag...
Zuerst sind wir am Orlando Stadium vorbeigefahren, dieses Stadion wurde zwar nicht zur WM genutzt, da es zu klein ist, ist aber das Heimatstadion der Orlando Pirates, der Fussballmannschaft aus Soweto.
Dann sind wir in ein Hostel gefahren. Aber es ist jetzt nicht so ein Backpackers wie ihr vielleicht denkt, sondern ein Gebiet, in dem früher zu Zeiten der Apardheit nur schwarze Männer ohne ihre Familien leben durften. Die Häuser wurden notdürftig aus Pappe zusammen gezimmert..es leben und schliefen immer 4Männer in einem kleinen Raum, vielleicht so auf 6-7m². Die Männer durften das Hostel nur 2x im Jahr verlassen um Frauen und Kinder zu besuchen, an ostern und Weihnachten... auch heute noch sah das Hostel erbärmlich aus. Es gab keine Straßen, nur Trampelfade. Auf denen Türmte sich der Müll und Menschen liefen mit großen Säcken umher um den Müll einzusammeln. Nicht alleinig aus dem Grund hier sauber zu machen, sondern eher um aus den Rohstoffen noch irgendwie Geld zu machen. Müll der unbrauchbar war wurde einfach in der Wiese verbrannt. Stank sehr stark. In dem Hostel sind wir dann zu einer "Bar" gefahren. Die Bar bestand eigentlich nur aus einem winzigen Häuslein und wir setzten uns auf Steinen davor. Freiheit ging dann zum Fenster und bestellte ein afrikanisches Bier. Er bekam eine runde Holzkugel mit einer milchigen Flüssigkeit und einem Loch oben. Er reichte sie jedem von uns. Bevor man trinken surfte sollte man sie einmal schwenken. Ich musste mich ja wirklich etwas überwinden, habe aber dann mutig getrunken. Es schmeckte überhaupt nicht nach Bier und war wohl auch nicht nach dem Reinhaeitsgebot gebraut ;-)...eher schmeckte es ein bisschen säuerlich, nach Saft und saurer Milch...nicht unbedingt ungenießbar aber gewohnheitsbedürftig :-D.
Danach musste man dann aha sagen um den anderen zu zeigen, dass es einem schmeckte.
Dann fuhren wir weiter durch ein Viertel, in dem die Wohnwellblechhütten standen. Die Menschen haben sich illegal Strom abgezapt, Wohnten zaun an zaun auf engsten Raum. Eine Kanalisation gab es auch nicht und das dreckige Wasser wurde einfach auf den Weg gekippt. Das machte die Luft nicht unbedingt genießbarer zum Atmen. Hier mitten im Dreck spielten die Kinder, kamen angerannt wenn sie uns sahen, winkten uns zu, riefen uns zu, liefen auf uns zu und wollten Hände abklatschen, rannten neben uns her. Einem Mädchen gab ich die Hand und sie rannte eine Weile neben mit her. Dann hielten wir wieder an einer Wellblechbude und dort aßen wir traditionelle Kost aus Soweto. Eine Spezialität, Kuhfleisch aus dem Gesicht. Augen zu und ich biss rein. War aber zugegebener Weise sehr köstlich ;-).
In der Nachbarschaft wurde ein großes Haus errichtet mit unzähligen Wohneinheiten. Es wird demnächst Fertig und dann werden die Familien aus den Hütten dirt einziehen um ein menschenwürdiges Leben führen zu können. Dort bekommen sie fließend Wasser und legalen Strom. Die Miete beträgt 40Rand pro Monat, was umgerechnet 4Euro sind. Das wird dann zur Müllentsorgung und Reinigung des Hostels genutzt. Alles andere wird vom Staat finanziert. WIe ich finde eine gute Sache und das Wohnhaus sah wirklich toll aus, da würde ich auch einziehen :-).
Dann sind wir aus dem Hostel rausgefahren und in die Townships. Die Sahen eigentlich echt ganz nett aus. Die straßen waren geterrt und jeder hatte ein kleines Häuschen mit Vorgarten. Die kleinen Häuser wurden ebenfalls von der Regierung errichtet. Hinten links oder rechts stand im Garten ein kleines Toilettenhäuschen. Wir fuhren am Hector Pieterson Museum und am Pietersen Denkmal vorrüber. Hektor Pietersn wurde bei den Studentenprotesten in Soweto, gegen die Apardheit, von der Polizei zusammen mit 500 anderen Schülern und Studenten erschossen. Er war mit 12Jahren der Jüngste. Das ist wirklich eine traurige Geschichte.
Wir fuhren noch zu dem Haus in dem Nelson Mandela wohnte und hatten Lunch in einem kleinen Restaurant. Wieder eine sowetonische Spezialität. Eine dicke ausgehöhlte Scheibe Toast, darin Pommes, ein Spiegelei, zwei Scheiben warme Salami und eine Scheibe Käse, darüber Ketch up. Wirklich merkwürdig!!
Nach der Radtour fuhren wir in ein Cafe und aßen und tranken richtiges Essen ;-). Dabei stoß noch Veras Freund hinzu. Vera ist seit 4 1/2 Jahren in Johannesburg, eigentlich wollte sie nur 6Monate hier studieren, ist dann zur Diplomarbeit aber noch weiter hiergeblieben und dann hat sie sich hier auch beworben um zu arbeiten. Arbeitet jetzt in der selben Bank in der Marc sein Praktikum macht. Sie hat aber nun nach all den Jahren totales Heimweh und will ganz schnell zurück nach Deutschland. Sie war über Weihnachten mit ihrem Freund (Südafrikaner)in Deutschland. Er war sofort total begeistert und will jetzt auch nach Deutschland. Sein absolutes Highlight war unser ICE. Er hat sogar ein Foto mit sich und dem Zug auf seinem Handy und zeigte es uns. Wow, so fast. I tried to shot the train, but wenn I took the picture the train was already gone, wusch...! WoW. Er kam gar nicht aus dem staunen raus, so begeistert war er! Kaum vorstellbar und wie ich fande sehr amüssant. Dem Deutschen fällt zum Thema ICE nur ein: kaputte Klimaanlage, kaputte Achsen, Verspätung....Das zeigt einem doch, wie hoch entwickelt Deutschland ist und wie wir immer auf sehr hohen Niveau uns beklagen können.
Jetzt lernt er deutsch und wartet auf sein Visum und eine Arbeitserlaubnis.
Jaa, und jetzt zum 2. Teil: KRÜGER!!!
Am Donnerstag morgen um halb sieben fuhr Richard, unser Fahrer mich nach Benoni zum Lakeshotel wo wir unsere Reise starten sollten. Dort standen einige Leutchen rum und dann sprach ich erstmal jemanden an, ob ich hier richtig bin für die Krügertour. So lernte ich Patty kennen. Eine Südafrikanerin zwischen 60 und 65 (geschätzt) die auch in einem Kidnerheim in Joburg wohnt, Maria of Peace ist der Name des Heims. Es liegt im Norden der Stadt und Pat kannte sogar mein Kinderheim. Sie hatte es vor Jahren mal besucht und fand es ganz schrecklich, die atmosphere muss hier wohl nicht so berauschend gewesen sein damals. Aber ich erzählte ihr das es heute ein wirklich schönes, liebesvolles Heim ist. Pat war von daan meine Weggefährtin. Wir unterhielten uns das ganze We über Gott, Religion und die Welt. Pat ist nämlich von der evangelischen in die katholische Kirche konvertiert, da ja die evangelische nur von Luther gemacht ist und die katholische die einzig, richtige, ursprüngliche kirche sei und war auch zu anfang begeistert, dass ich auch katholisch bin. Aber sie merkte schnell, dass ich nicht so katholisch bin, wie sie ;-) und ja hatten ein paar gute Gespräche über Glauben, den Papst, HIV etc pp.
Dann waren noch 3 Franzosen, ein deutsches Päarchen, Pilot und Flugbegleiterin von der Lufthansa und ein deutschsprechender Italiener Names Uli in unserer Truppe. Eric und Mat waren unsere zwei Guides und wir fuhren in einem Truck in das Kwa Madwala Game Reserve, in der Nähe des Krüger NP. Abends tanzten Tänzerinnen aus Swasiland um die Feuerstelle. Dann machten wir abends eine Nachtfahrt und sahen eine Babygiraffe, eine Eule, unzählige Riesenspinnen mit Haaren an den Beinen, ein Kudu, Krokodile in einer Krokofarm und in Nashorn. Alles in allem waren wir in den drei Stunden nicht so erfolgreich. Am nächsten morgen sind wir dann mit dem Ranger zu einem Bushwalk losgezogen. Falls wir angeriffen würden, hatte er ein Gewehr dabei. Haben dann im See ien Nilpferd mit Kind gesehen und am Ende des Walks auch mindesten 7-8 Girafen. Konnten bis zu zehn Meter an sie heran treten und sie fotografieren. Es ist wirklich ein magischer Augenblick, wenn man so nah vor diesen großen, anmutigen Tieren steht! Er erklärte uns noch eine Menge über die Bäume und Pfanzen, welche man als Zahnbürste benutzen kann und welche als Klopapier, mit welchen man gut angeln kann, da sie giftig sind, man müsste dann halt bei den Fischen Kopf und Innerreien entfernen. Dann hatten wir noch eine Interaktion mit Elefanten. Wir durften sie streicheln, sie machten ein paar Kunststücke und wir durften sie füttern.
Danach fihren wir weiter zum Krüger NP. Dort sahen wir sofort wieder Elefanten und Nilpferde. Die Elefanten überquerten direkt vor unserem Truck die Strasse. Manchmal war ein jungelefant dabei. Auf dem Weg zum Camp sahen wir außerdem noch Zebras, Antilopen, Nashörner, Kudus, Warzenschweine (Puma aus König der Löwen) und einen grasenden Büffel. Wir campten im Pretoriuscamp hatten dort sogar einen Pool eingelassen in einen Felsen. Am nächsten Tag fuhren wir schon um sechs Uhr in der Früh los zur nächsten Safari mit Kurt. Kurt fuhr uns zu einer Stelle, an der wir Löwen mit 4 Monate alten Jungen zusammen mit Nashörnern sehen konnten. Eigentlich hatte wir nur die Nashörner erwartet, doch als Kurt in den Busch fuhr, sahen wir wie sich in der Lichtung die Löwen aus einem Fels räckelten. Kurt meinte wir wäre sehr lucky, denn er hätte die Löwen schon seit 3 Monaten nicht mehr gesehen! Dann machten wir uns auf die Suche nach einer Büffelherde und den Leoparden. In Südafrika gibt es die berühmt berüchtigten BIG 5. Dazu gehören der Elefant, das Nashorn, der Büffel, der Löwe und der Leopard. Das sind die gefährlichsten Tiere im Land und das bemisst sich daran, dass sie im Jahr die meisten Menschen töten.
Leider haben wir weder die Büffel noch einen Leopard gesehen. Dafür aber einen Gepard. Er lief nur 2 Meter entfernt neben mir am Jeep vorbei. Ich hatte ja schon ein bisl angst, dass er bei zu uns in den Jeep hüpft, denn es war ein offenens Vehikel. Hat er aber nicht gemacht. Nach einer Weile ist er dann wieder ins hohe Gras gehopst und war verschwunden. Haben an dem Tag noch unzählige Elefanten, Zebras, Antilopen, ein Cameleon, Warzenschweine, Giraffen, Affen, Nashörner und viele Tiere mehr entdecken können. Den Nachmittag verbrachten wir zum relaxen im Camp. Allerdings war da nichts mit Ruhe genießen. Denn wir hatten die ganze Affenbande im Camp, die andauernt versuchte in unserem Truck das Essen zu klauen und wir waren very busy damit sie zu verscheuchen. Die Affen zu füttern ist strengstens verboten. Denn gibt man ihnen Futter heißt das, dass man sich ihnen unterwirft, unterwirft man sich ihnen, werden sie frech und ungehalten. Ist ihnen somit hilflos ausgeliefert und absolutes Freiwild.
Am sonntag brachen wir wieder früh auf und fuhren zum Blyde River Canyon. Er ist der 3. größte Canyon der Welt aber auch der grünste der Welt. Vom Aussichtspunkt guckt man auf die 3 Rondavels. Das sind 3 nebeneinanderstehende Berge die ganz spitz sind und aussehen wie die traditionellen Runden Häuser der Xhosastämme. Leider waren sie von den Wolken verhangen, sodass wir sie kaum zu Gesicht bekamen. Dann ging es noch zu den Potholes. Das ist ein kleiner Wasserfall, an dem sich 2 Flüsse treffen. Sehr schönes Naturschauspiel!!
Um 16Uhr waren wir dann völlig erschöpft wieder in Joburg und ich wurde von Ernesta, unserer Heimleitung und ihrem Mann abgeholt. Wir aßen noch ein Eis und dann war ich auch schon wieder "zuhause" :-).
Ja und gestern feierten wir dann noch den Valetinestag ein bisl in unserer kleinen WG. Hörten laute Musik und aßen Obstsalat. Aletta tanzte und forderte mich und Sarah auch immer wieder zum tanzen auf. Aber gegen den Rhytmus den ein Südafrikaner im Blut hat, kann man als deutscher wirklich nicht anstinken :-).
Heute hat uns dann auch ein Kind von den Toddlern verlassen. Sie darf zurück zu ihrer Mama. Zum Abschied beteten wir im Kreis für sie und das Glück, dass wir sie bei uns haben dürften. Am Donnerstag wird uns Zuma dann auch verlassen. Sie wird adoptiert. 2Mal war ihre neue Adoptivmutti schon da. Aber Zuma will mit ihr nichts zu tun haben. Zuma hat nämlich Angst vor allen möglichen Sachen. Vor Männern, vor Geräuschen z.B. wenn die Dacharbeiter übers Dach latschen oder ich die Couch verschiebe um die Vorhänge zuzuziehen, vor Kuscheltieren und eben auch vor Fremden. Ich hoffe wirklich, dass es am Donnerstag nicht so schlimm für sie wird. Ich hab ja schon berichtet wie ich mit ihr beim Arzt war, das war ja auch so ein heiden Theater ;-).
Heute ist auch schon ein neues Kind, ein Junge, angekommen. Werde ihn nach der Pause kennenlernen. Ist aber wirklich gut, das wir nun einen Jungen bekommen haben, somit ist nämlich Heinrich nicht mehr der Hahn im Korb, der einzige Junge unter neun Mädchen :-)...Übrigends lerne ich grade fleißig Afrikaans. Höre mir die Wörter bei meinen Kolleginnen ab und es ist wirklich spaßig! Vieles ist auch gleich mit dem Deutschen, wie Z.B. "Komm her". Childcareworker sind Kinderversorger, Lekker ist ein Wort für schön, also kann das Essen lekker sein, aber auch die Hose die man an hat oder das Wetter, lekker weather, sehr witzig ;-). Wenn die Kinder sich aus ihrem Raum in den Babraum verziehen, ruft man zum Beispiel "Hais toe" was dann soviel heißt wie "Go Home", so hat man es mir jedenfalls erklärt. Ich glaube wenn man hier für länger ist, kann man die Sprache schnell lernen, da sie dem Deutschen und dem Englischen ähnelt und gramatisch keine große Herausforderung ist. Es gibt nur eine Gegenwart, eine Vergangenheit und eine Zukunft. Der Satzbau ist einfach. Wenn sie langsam sprechen versteh ich sie sogar ein wenig. Leider überschlagen sich die meisten beim sprechen.
Joa, so sieht es hier bei mir aus! Die Sonne scheint schön und es ist warm! Geregnet hat es nun Gott sei Dank schon etwas länger nicht mehr. Werde nun meine Pause noch zum Einkaufen in der Rockeystreet nutzen.
Fotos werde ich noch einfügen.
Ich hoffe euch geht es allen gut, freu mich immer wenn ihr mir Kommentare im Gästebuch hinterlasst. Viele Grüße aus Johannesburg!
Eure Anni
anja,
AntwortenLöschender heißt pumbaa und nicht puma. ;)
schön das es dir so gut in südafrika gefällt. ich verfolge deinen blog sehr gerne.
liebe grüße aus bochum
anne :)