Kostumierungen sind hier hip beim Fussball.
Tanzeinlage vorm Spiel
Aufwärmen der Mannschaften
Moritz und ich
Einmarsch der Mannschaften
Soccer City
Fans, Fans, Fans
Er hier ist immer völlig ausgerastet bei jedem Spielzug, positiv und negativ ;-)
Traurige Gesichter hinter mir nach dem Ausgleichstreffer
Auf dem Fernseher war ich zu sehen, als ich meinen Burger aß, warscheinlich weils unüblich ist weiße im Stadion zu sehen, war mir sehr peinlich :-).
Precious verteidigt ihre Fläschchen, eins in jeder Hand...
Picnic...
Precious, meine neue Liebe und ich..
Neuzugang Solomon
Mpoh und ich, Liebe meines Lebens...;-)
Thembakazi macht ihre Licence ;-)
Nochmal Preci...
Julia spielt Mami und hat sich ihren Teddy auf den Rücken binden lassen, so wie die afrikansichen Mamis ihre Babys immer tragen!
Sandra, meine Mitbewohnerin und Soli.
Yav, jam jam...
Babyward
Cute Yav and me...
Ntombi, Heinrich
Thembakazi isst einen Keks.
Smangele, bekommt grad Potty train.
Hallihallo,
ich melde mich mal wieder zu Wort. Es tut mir wirklich leid, dass ich am letzten We nichts hab von mir hören lassen aber leider war ich da krank. Mich hats hier voll erwischt und so hab ich auch leider nichts erlebt.
Aber dieses Wochenende gings mir wesentlich besser und wir gingen hier auf das Fußballspiel: Kaizer Chiefs gegen die Orlando Pirates im FNB Stadion (Soccer City, da wo das Finalspiel der WM stattfand). Das Stadion ist riesengroß, nicht so steil wie die Arena auf Schalke, sondern sehr flach gebaut, was dem Zuschauer eine Menge Platz verschafft. Beide Mannschaften sind aus Johannesburg und stehen an Platz eins bzw. 2 in der Tabelle. Wir sollten also ein spitzen Derby zu sehen bekommen:-).
Um 15.30Uhr war Anstoß, aber durch einige Tipps der Südafrikaner trafen Moritz und ich uns schon gegen 11Uhr morgens und fuhren noch schnell was einkaufen und zu einem gewissen Schnellrestaurant. Dann machten wir uns auf den Weg ins Stadion. Moritz hatte uns im Internet zu unseren Karten auch noch einen Parkplatz mit gekauft und den galt es nun zu finden. Als wir das Stadion bereits sahen, winkten uns ein paar afrikanische Jugendliche mit einem Pappschild:Parking! von der Straße. Wir befolgten ihre Anweisungen und ich meinte noch zu Moritz, die schicken uns auf ‘nen Acker, das ist mit Sicherheit nicht der richtige Parkplatz. Wir kurbelten das Fenster runter und zeigten den Jungs unser Parkticket. Die wollten es uns direkt anknöpfen und behaupteten, wir seien richtig. Aber wir entschieden uns doch nochmal umzukehren und weiter zu suchen. Moritz erkämpfte sich unseren Parkausweiß zurück. Trotz, dass die Jungs mit Sicherheit ein Geschäft gerochen haben (hier in Südafrika gibt es nämlich sogenannte Parkguards, die stehen immer an Malls oder belebten Straßen, zeigen leere Parklücken an und navigieren einen auch in die engsten Parklücken, um möglichst viele Parkplätze zu schaffen. Beim Austeigen sagen sie, dass sie auf dein Auto aufpassen (das es niemand klaut oder einbricht) und verlangen dann ca. 3-5R Gebühr. Natürlich ist das alles keine versteuerte Tätigkeit (wollte erst schreiben, dass es Schwarzarbeit ist, das kam mir dann aber doch etwas doppeldeutig vor …))
ließen sie uns mit Ticket wieder wegfahren. Haben dann auch doch noch den richtigen Parkplatz, direkt vor den Stadion gefunden. Nahmen unser Essen und Trinken und marschierten zum Eingang. Nahrungsmittel darf man nämlich in Südafrika mit ins Stadion nehmen. Aber nur Tetrapacks, keine Plastik- oder Glasflaschen. Leider hatten wir Plastikflaschen dabei, waren dann doch falsch informiert. Haben dann etwas Eistee in unsere Pappbecher von Mc Donalds umgefüllt und den Rest der Getränke ein paar Jungs vor dem Stadion geschenkt (vermutlich Straßenkinder:-().
Um13Uhr saßen wir im Stadion, auf sehr guten Plätzen, ziemlich nah am Spielfeldrand (man kann immer nur Karten für den jeweiligen Block kaufen und hat dann freie Platzwahl, deshalb lohnt es sich früh zu kommen). Es wurde laute Musik gespielt und die Afrikaner tanzten auf ihren Plätzen rhythmisch zum Blues (haben auch Videos gemacht, gibt’s es dann bei meiner Heimkehr zu sehen). Wir saßen verhältnismäßig im Block der Kaizer Chiefs-Fans, aber es saßen auch ein paar Pirates Fan um uns herum. Erstaunlich ist, dass es hier beim Derby keine Fanrivalitäten zu geben scheint. Es gab keine Konkurrenzgesänge oder rumgepöbel…Es war eher wie auf einem Freundschaftsspiel und die Fans beider Teams feierten, tanzten zusammen, es ist absolut ungefährlich mit einem Pirates Trikot zwischen hunderten Chiefs zu sitzen. Alle haben sich sehr lieb :-).
Es gab noch ein paar Trommel und Tanzeinlagen auf dem Spielfeld ehe das Spiel losging. Als die Pirates das Spielfeld betraten buten die Chieffans ein wenig, aber auch das war nichts im Vergleich zu einem deutschen Derby. Die Vuvuzelas kamen natürlich auch zum Einsatz und man verstand sein eigenes Wort nicht mehr. Das vertraute Bienenschwarmgeräusch der WM war wieder zu hören…
Das Spiel an sich war jetzt kein fußballerischer Leckerbissen, Die Chiefs schossen in der 12. Minute das eins Null und die Pirates holten in der Nachspielzeit noch ein verdientes 1:1 heraus. Die Pirates waren eindeutig besser aufgestellt und zeigten auch eine geordnete Abwehr und Spieltaktik. Die Chiefs hingegen schwammen in der Abwehr und zeigten sich eher von ihrer chaotischen Seite. Ich hatte ganz das Gefühl, diese Mannschaft könnte auch Schalke heißen ;-).
In der Halbzeit gab es leider noch einen nicht so schönen Vorfall. Ich ging zur Toilette und quetschte mich durch die schwarze Maße (Fußball ist hier der Sport der schwarzen Bevölkerung, außer Moritz und mir hab ich vielleicht noch 5 andere Weiße im Stadion getroffen. Beim Rugby ist es dann genauso nur umgekehrt, nur Weiße). Ein völlig kostümierter Chiefsfan sprach mich an: Who are you supporting? Which one is your Team? Und ich antwortete ihm dass ich natürlich Chiefsfan sei und deutete auf sein Trikot. Er fing an mich zu Umarmen und mich hin und her zu wirbeln, was mir irgendwie ein ungutes Gefühl zufügte und ich hatte recht. Er griff in meine Hosentasche und zog meine kleine Camera heraus. Geistesgegenwärtig schlug ich ihm die Cam aus der Hand,die im hohen Bogen auf den Boden flog, schrie laut irgendwas wie: “Don't do that!!! That’s not nice! “(sowas in der Art, was ich zu den Kindern im Babyward sage, wenn die ungezogen sind) und hob hastig meine Cam vom Boden auf (sie ist heil geblieben). Beim Aufstehen fixierte ich ihn nochmal mit meinem Blick und irgendwie wusste der Typ nicht mehr was er jetzt tun sollte und brachte ein schüchternes „Sorry Madame“ oder so heraus und verschwand in der Menge. Ich glaube nicht, dass er ein Profitaschendieb war. Eher dachte er sich, bei der doofen Weißen probier ich es jetzt mal! Sandra meine Mitbewohnerin war stolz auf mich, denn sie sagt auch immer man soll um seine Sachen kämpfen, sonst wird man immer wieder ausgeraubt (naja aber mein Leben wäre mir in anderen Situationen doch lieber als meine Wertgegestände). Naja, aber es war wohl eher ein Reflex von mir.
Nach Ende des Spiels standen wir erstmal über eine Stunde auf dem Parkplatz im Stau. Mir mussten uns durch ein Nadelöhr von Loch im Zaun mit dem Auto zwängen und alle Afrikaner taten das gleiche. Nur das hier nichts geordnet abläuft, sondern jeder der Erste sein will und niemand vorgelassen wird, auch nicht, wenn es das ganze beschleunigen würde, weil sich der Vordermann festgefahren hat.) Welcome to Afrika!! Wir waren eingekeilt von Autos. Rundum nur ein zwei Zentimeter Platz zum Nebenmann. Ich war richtig aufgeregt aber Moritz hats ganz gechillt gemeistert. Ich glaube, wer hier das Autofahren beherscht, dem macht kein deutscher Großstadtverkehr mehr zu schaffen.
Nach dem Spiel haben wir noch Christian abgeholt und sind in eine deutsche Bar gefahren, denn die Jungs hatten Lust auf deutsches Bier und Bundesliga. Dort haben wir dann noch Marc getroffen und als die Bayernkneipe dicht machte fuhren wir nach Greenside (ein weißes, sicheres Ausgehviertel). Waren dort in zwei Bars. Eine Bar war im Township style. Irgendwie fand ich das merkwürdig, denn viele Schwarze leben heute noch in Townships und hier machten es sich die Weißen zur Szenekneipe in dem sie Blecheimer als Toilette benutzen.
Um ca. 3Uhr nachts war ich im Bett, nachdem ich den nicht amüsierten Nachtwächter wachklingeln musste, damit ich ins Heim kam;-).
Sonntag waren Sarah und ich dann auf einem afrikanischen Markt und haben uns Schnitzarbeiten und sonstiges angeschaut. Jeder wollte uns was verkaufen und natürlich hatten alle den "Special Price" ;-).
Ja, das war im Großen und Ganzen mein Wochenende. Werde mich aber unter der Woche nochmal melden uns ein paar News aus dem Heim, der Kultur und so weitergeben. Denn natürlich leb ich ja nicht nur an den Wochenenden und die Arbeit macht mir nach wie vor noch riesen Spaß (auch wenn ich abends immer richtig K.O bin).
Aber jetzt muss ich erstmals Mittagessen (hoffe es wird nicht ganz so ekelig) und dann ist meine Pause vorbei und ich muss die 5h Nachmittagsschicht bewältigen!
Ich grüße euch alle! Lots of Love!
Die Anni
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