Dienstag, 5. April 2011

My last night in Johannesburg

So, bin also wieder da von meinem Trip, der auch sehr schön war, auch wenn das Wetter nicht immer ganz auf unserer Seite war.
Fotos und Bericht folgen auf jeden Fall noch. Im Flugzeug hab ich ja ne Menge Zeit alles aufzuschreiben! Wer trotzdem schonmal was lesen will, der guckt einfach auf den Blog meiner Reisepartnerin Sarah, die war nämlich fleißiger als ich und hat schon seitenweise Reisebericht geschrieben und Fotos online gestellt. Hier der Link:

http://meinpraktikumgaaanzweitweg.blogspot.com/

Ja ansonsten ahb ich größtenteils den Koffer schon gepackt, werd gleich mal die Waage raus holen und mal gucken ob ich mich denn auch in meinen 30Kilo bewege oder ob ich noch was aussortieren muss.

Morgen geb ich noch ne Runde Kuchen für sie Staff aus...bin auch echt traurig. Es wird sicherlich hart werden die Kidis das letzte Mal im Arm zu halten. Die sind mir schon sehr ans Herz gewachsen.

Heute war ich ein letztes mal in der Joburg Clinic. Und das ist etwas was mich dann doch freut. Dieses riesen Krankenhaus in dem kein Menwsch so genau weiß, was vor sich geht. Wo man sich tausend mal durchfragen muss, bis man endlich mal ne adäquate Antwort erhält an welchem Schalter man sich die nächsten Stunden anstellen muss.
Heute war wir 8 ganze Stunden im Krankenhaus für 2 HIV Tests und um einmal HIV-Medikamente zu bekommen...Kaum zu glauben oder?

So, dann wünscht mir einen guten Flug, wir sehen und hören uns in Deutschland.
Ganz liebe Grüße auf diesem Weg nochmal an alle die ich hier in SA kennengelernt habe... ich hoffe wir sehen uns in Deutschland bald mal wieder!

Love...


 

Donnerstag, 24. März 2011

I just came to say "Good Bye".....

hey friends and readers,


jetzt gehts gleich los und ich hab noch gar nicht alles gepackt. Also heute 16Uhr rollt der Bus zur Küstenstadt Port Elizabeth. Dort kommen wir morgen um sieben uhr in der früh an. Übernachten eine Nacht im Backpackers Jikeleza, haben für den nächsten tag ein Auto gemietet und fahren damit die Küste, die berühmte Garden Route, bis Kapstadt runter. Verbringen dort nochmal drei Tage..feiern meinen Geburstag und am 2.4. fliegt uns der Flieger zurück nach Joburg.....

Hoffe ich kann mich unterwegs mal kurz melden...sonst sag ich schonmal bis in 10Tagen. Passt auf euch auf! Feiert schon in Bottrop alle möglichen (Vor-) Hochzeitsrituale...Ich bin in Gedanken dabei!

Und für den Tscherno:

 kakerlake guckt über meinen Tellerrand!


Lots of Love...

die Anni

Dienstag, 22. März 2011

Der Zulumann und seine elf Frauen...

So, ich melde mich wieder zu Wort, nach dem ich am Wochende wegen meiner Erkältung ausgeschaltet war. Hatte hohes Fieber und dachte ich kann mir bald die Radischen von unten anschauen. Dazu hat sich mein Auge noch entzündet und eiterte lecker die ganze Zeit. Jetzt ist aber GSD alles wieder in Ordnung.

Am Samstag abend bin ich auch mit Sarah, Sandra und Ilze nach Melville, ins Ausgehviertel von Johannesburg, gefahren, obwohl ich noch wacklig auf den Beinen war.
Zuerst waren wir in einer Jamaica Bar und danach sind wir in einen Club gegangen, in dem man Tanzen, Billiard spielen oder einfach nur gesellig auf dem Balkon stehen konnte. Ilze und Sandra haben Billiard gespielt und Sarah und ich haben dem Treiben zugeschaut, bis wir Dominic, einen Farbigen, kennengelernt haben (Ihr erinnert euch, in Süadafrika ist Schwarz und Farbig nicht das Gleiche!! Schwarz ist nur der, der Schwarze Mutter und Vater + Großeltern hat, quasi Reinrassig; Farbig ist man, wenn man sowohl Schwarze wie Weiße Vorfahren hat, also quasi Mischling).
Dominic hat uns dann auch ohne Ende zugeschwallert....Natürlich kam auch wieder, ja ihr Deutschen habt soviele Opportunitys, er könne nicht einfach mal weg gehen ...zip und zap. Er hat mit 28 schon eine kleine süße Tochter, die er uns auf dem Handy zeigte und lebt mit der Mutter in Scheidung. Arbeitet im Call Center und ist mit seinem Leben nicht zufrieden... . Dann wollte er uns zu seiner Hausparty ende April einladen, damit wir mal eine richtige Party mit Braai (Grillen) und so erleben, aber da bin ich ja schon wieder zu Hause. Natürlich wollte er dann, dass ich meinen Aufenthalt mal eben verlängere..Tz, die haben immer Vorstellungen...
Naja, um halb vier Nachts waren wir wieder in Lelliehof (Name unserer WG). Sonntag haben wir dann den ganzen Tag in der Mall totgeschlagen, weil draußen Unwetter und Gewitter und Monsun und was weiß ich  noch alles herschte!

Ja und nun zur Zulumanngeschichte. Letzte Woche haben Sarah und ich beim Einkaufen mal wieder Ambros und einen Freund von ihn in der RockeyStreet getroffen. Die haben dann freundlicherweise unsere Einkaufe zurück zum Maria Kloppers getragen (Die Männer tragen hier immer unsere Taschen, wie angenehm ;-)). Leider habe ich den Namen des Ambrosfreund vergessen und ich weiß auch nicht mehr wie wir auf das Thema gekommen sind, jedenfalls hat er uns dann erzählt, dass sein Dad mit elf Frauen verheiratet ist. Jede lebt wohl in einem eigenen Haus und der Vater besucht sie dann reihum...Naja und dann haben wir den Ambrsfreund halt ausgefragt wie er das den finden würde. Er sagte wohl für so viele Frauen braucht man viel Geld und er würde sich wohl nur eine zulegen, aber er erzählte uns dann, wenn ich eine Frau sehe, zum Beispiel am Fluß Wasser holen (Keien Ahnung wo er her ist, den In Joburg gibt es keien Flüße, warscheinlich kommt er von wo witer her) die ihm gfällt, dann muss er das nur seinn Freunden erzählen, die besagte Frau dann ins Auto zerren und in sein Haus bringen. Dann sind sie verheiratet. Sprich: Frau hat kein Mitspracherecht!!
Trotzdem sind die Zulus auch Christen. Wie das zusammenpasst, vor allem mit dr Polygamie ist mir noch ein Rätsel!!?! Warscheinlich legt man sich seine Kultur und seinen Glauben hier grade immer so aus, wie man es grade braucht, denn die Gesellschaft toleriert es allemal! So hat der Präsident von South Africa auch 6 oder 7 Frauen. Bin mir da grad nicht sicher und der König von Swasiland hat aktuell so um die 26Frauen und er hat immer noch nicht genug. Jedes Jahr kommt noch eine neue Frau hinzu. Angeblich immer aus dem Schulabschlussjahrgang, also eine jungfräuliche, blutjunge Jugendliche. Wie man 26 oder auch "nur" 11 Frauen auf einmal lieben kann, kann ich mir auch nicht recht vorstellen. Aber der Ambrosfreund meinte sein Vater behandele alle Frauen gleich. Er habe keine "LIeblingsfrau" die er bevorzugt oder so ähnlich....?!

Ja, Sandra aus meiner WG, farbig, also keine Zulukulur, hat auch letztens gesagt, wie kann unserer Präsident 6 Frauen haben und wieso kann ich nicht sagen ich habe 2 Männer. Die Männer hier behaupten es wäre ihr Human Right mehrere Frauen zu haben, wieso kann eine Frau nicht mehrere Männer haben?!

Für uns Europäer sowieso nicht vorstellbar! Anyway, Donnerstag gehts für mich auf Reisen. Erst nach Port Elizabeth und dann über die Garden Route nach Cape Town!
Freu mich auh schon. Komme am 2.4. zurück,... feier noch schnell meinen Geburtstag und nur 5Tage später betrete ich wieder deutschen Boden. Freue mich wahnsinnig auf euch!!

Schreibt mir weiter fleißig....
Hugs and Kisses, lots of Love!

Anni

Mittwoch, 16. März 2011

The Final Countdown

So, heute sind des noch genau 3 Wochen, also 21 Tage, bis ich das Land verlasse... Wahnsinn wie schnell die Zeit vergeht..oder wie wir hier sagen: "The Time is running"

Joa, neues aus dem Babyward: Sarah und ich wurden von A. (Childcare Worker) ausgefragt, ob wir Dinge, die im Babyward passieren, auch an die Leitung, sprich Ernesta, weitersagen bzw. ob wir sozusagen Spione von Ernesta seien. Das würden nämlich die anderen CCW (ChildCareWorker) befürchten, rumerzählen, whatever. Wir haben natürlich gelacht, weils ja nicht der Fall ist. Außerdem wüsste ich nicht was ich ihr da erzählen sollte, denn Ernesta ist ja nicht doof, die weiß genau was da im Babasaal so vor sich geht.
Ich war eigentlich auch ein wenig erschrocken, dass man mir sowas nachsagt :D. Aber Sarah erzählte mir dann, dass es mal einen Vorfall gab. Laaaaaange her. Da hat sich ein Kind im Babyward die Hand verbrannt und keiner wars gewesen. Ernesta ist der damaligen deutschen Freiwilligen im Flur über den Weg gelaufen und hat sie gefragt ob sie was davon mitbekommen hätte (denn von den CCW konnte sich angeblich niemand erklären wie es dazu kommen konnte und keiner hatte etwas gesehen. Warscheinlich hätte in Deutschland das gesamte Team eine Abmahnung erhalten, wenn der/die "Schuldige" sich nicht zu Wort meldet!!)
Naja auf jeden Fall haben es die Einheimischen mitbekommen und deshalb haben wir Freiwilligen nun dieses Spionenimage...
Dazu kommt wohl noch, dass sich ein anderer Freiwilliger wohl mal am Tag seiner Abreise ausgelassen hat wie "rude" so mancher CCW mit den Kids umgeht und was noch so seiner Meinung nach alles daneben läuft.
Um nun zurück zu uns zu kommen, Sarah die im grünen Haus arbeitet, (da wo die kleineren Schulkids untergebracht sind) kommt in letzter Zeit oft mit den Kindern, die Geschwister im Babyward haben, vorbei, damit diese nicht den Kontakt zueinander verlieren (würde Sarah es nicht machen, würden die sich auch nie sehen, weil sich sonst niemand darum kümmert :-().
Jedenfalls soll angeblich dadurch das Gerücht in Umlauf gekommen sein, Sarah komme nur so oft mit den Geschwistern um rum zu spionieren... . Sarah machte dann noch Witze, sie käme demnächst als Sherlock Holmes verkleidet und fragt warum denn nur genau so und so viele Kekse da sind und wo was weiß ich was noch so ist wie es ist.
Einen Tag später kam A. erneut zu Sarah und meinte, die anderen CCW hätten A. angeblich ausfragen wollen was wir gesagt haben, also ob wir petzen.
Aber A. hätte gesagt, nein ich sagte nicht was mir die Mädchen anvertrauen. Jetzt haben wir eher den Verdacht, A. selber wollte uns ausquetschen und es gibt gar keine Gerüchteküche...Denn hätte man Angst wir würden petzen, würde man doch manche Sachen anderes machen und sie nicht trotzdem so vor uns machen wie man sie macht oder?
Ach ja. ... Da kann genannte Person doch nur irgendwie selbst etwas zu verbergen haben (weiß sogar, dass sie es hat, würde aber den Rahmen sprengen und gehört meiner meinung nach auch nicht ins Internet)...
Die Südafrikaner sind schnell mit den Emotionen weit oben und schnell wieder unten und ich halt mich einfach aus allem raus ;-). Genauso wie zwei CCW bei mir immer über den jeweils anderen ablästern wie faul der andere doch ist... . Echt! Arena frei: Es wird gefightet, aber vorher ziehen wir die Jacke aus!! :-D

Was gibt es sonst neues. Mpoh, 10Monate alt, kann jetzt schon richtig toll laufen. Es sieht urkomisch aus wie er durch die Räume watschelt und so süß und nun kommts: er kann sogar schon tanzen. Steht kaum auf zwei Beinen und schon wird zur Radiomusik gedanct... . So sind sie die Südafrikaner. Kanns nur immer wieder bestätigen, der Blues ist im Blut!

Ja und als ich damals daheim noch meinte ich möchte in meiner Zeit hier soviel wie möglich von South Africa mitnehmen, meinte ich damit NICHT die ganzen Kinderkrankheiten... . Mich hats schon wieder erwischt. Es wird Herbst, also Halsweh, Husten und die Nase läuft. Das dritte Mal bin ich jetzt hier krank, kanns kaum glauben, wo ist den mein Imunsystem? Das hat sich warscheinlich zusammen mit der gesunden Ernährung, bei meiner Ankunft hier verabschiedet.
Wir haben auch eine neue Dannie Joey jetzt. Also Dannie (Tante) Joey war unsere medizinische Koordinatorin und hat sich um Arzttermine, etc gekümmert, mit ihr bin ich auch immer zu den Clinics gefahren. Sie hatte einfach die Schnauze voll und hat gekündigt (naja, es sind auch einige Sachen im Maria Kloppers passiert. Sie sollte die Kids zum Doc bringen und machte extra Termine und dann weigert sich der Fahrer uns zu fahren, weil er noch andere Termine hat, obwohl man uns sagte er hat Zeit uns zu fahren und dann warten wir nach dem Clinicbesuch 3h bis wieder ein Fahrer Zeit hat uns abzuholen. Joey selber konnte wegen eines gebrochenem Arms nicht fahren und war deshalb auch noch frustriert). Jedenfalls hats ihr in Joburg einfach nimmer gefallen und ist zurück zu ihren Kindern nach Durban gezogen. Nun ist NELLY da. Nelly erinnert mich ganz, ganz stark an Cindy aus Marzahn, nur dunkelhäutig mit schwarzen Haaren und blonden Strähnhchen. Die Frisur sonst gleich, nur ohne pinke Blume!
Ausserdem erzählt sie den ganzen Tag von ihrem Leben und läuft dabei auf der Stelle auf und ab (wie auf ner Bühne), gestikuliert mit den Armen und redet eigentlich nur von sich und wie toll sie ist und wie ihre Freundinnen immer sagen wie hübsch sie ist und von ihrem Mann, der sie fünf Mal geschwängert hat, damit sie nicht arbeitet. Aber weil ihre Freundinnen immer gesagt haben, eine so hübsche Frau wie sie, kann nicht den ganzen Tag nur zuhause sein, hat sie sich durchgesetzt und arbeitet nun doch...Puh und das erzählt sie ohne Punkt und Luftholen drei Stunden am Stück und immitiert ihren Mann dabei als bösen Schurken... Ja, jedenfalls ist sie nicht grade sehr bescheiden (wie viele Südafrikaner die ich kennenlernte ;-)). Nach dem man mich als deutsche Freiwillige vorgestellt hatte, war ihre erste Frage an mich: How many children do you have? Ich: Keine! Sie: WHAT? CHILDREN ARE THE MOST JOY YOU CAN HAVE!! Can't believe you don't want children! Da ich nach ihrem drei Stündigen Bühnenaufrtitt schon genervt war sagte ich nur. Ich hab nicht gesagt das ich keine will und wie könnte ich in Südafrika Freiwilligenarbeit machen, wenn ich schon Kinder habe. Die könne ich ja nicht in Deutschland zurücklassen. Ausserdem bin ich jung, 24, und kann noch n ganzen Stall voll Kinder bekommen, wenn ich den denn will ;-). Dann lies sie das Thema fallen und fragte mich seit wann ich hier bin und ich sagte seit Anfang des Jahres und ich gehe wieder mitte April. Ach, du machst Urlaub in Deutschland? Ne, ich gehe zurück! Wie ich dachte du bist freiwillig hier um zu arbeiten. Jedenfalls dachte sie ich bleibe für immer hier und arbeite hier für immer umsonst und freiwillig!
Wow, ihr merkt, ich bin kein großer Fan von Nelly! Vielleicht wirds ja noch besser mit uns, wenn sie mal aufhört so viel unsinn zu quatschen und mir mit ihren Kinderratschlägen von Hals bleibt. Warscheinlich wird sie morgen fragen, ob ich den verlobt bin (weil ich am linken Ringfinger meinen Ring trage..., das macht man hier nur wenn man verlobt ist!Zeichen!)  und wenn ich antworte Nein, dann fragt sie ob ich denn einen Freund habe und sage ich dann ja, dann wird sie mich ganz mitleidig angucken, weil mein Freund noch nicht nach meiner Hand angehalten hat, denn das heißt hier wiederrum, ich will unbedingt meinen Freund heiraten und bange um die allesentscheidene Frage, aber da er mich noch nicht gefragt hat, ist alles ganz klar, er will mich nicht heiraten, denn sonst hätte er mich ja schon längst gefragt.
Alles einleuchtend? So ist das hier wohl in deren Kultur... Die Heiraten nämlich viel eher als wir und bekommen auch viel schneller viel mehr Kinder...Puh...Kulturkollision :D!

Ja und Montag hatten wir dann auch einen krassen Temperatursturz von 31°c uf 20°c. Sonnenschein auf Dauerregen. Das war wohl mit dem Sommer. Ich hoffe, wenn ich nächste Woche zur Garden Route und zum Kap fahre, dass da der Sommer noch im Gang ist ;-).

Sonst, ist erstmal alles von hier soweit erzählt. Hoffe es geht euch allen gut und der ein oder andere ist mit seinen Hochzeitsvorbereitungen noch im Zeitplan :-).

Ich drücke euch! Lots of Love, Hugs and Kisses!!

Miss U All!

:-*

Sonntag, 13. März 2011

Mad eGoli (Joburg)

Hello everybody. How are you? I am fine, thanks and you? Fine, thanks.


Das ist die typische südafrikanische Begrüßung. Dabei geht’s den Menschen hier nicht wirklich darum sich um dein Wohlbefinden zu erkundigen, es ist eher die eine Höflichkeitsfloskel. Also ist es auch nicht angebracht zu sagen, dass es einem nicht gut geht, auch wenn es der Fall ist. Möchte man jemanden nur kurz was fragen ist es very rude nicht vorher die How are you-Prozedur durchzuführen. Manchmal hab ich das schon vergessen und bekomme dann auf meine Frage erstmal ein-How are you-vor der Antwort. Lustig ist diese Begrüßung auch man jemandem nur auf dem Gang entgegen kommt und schon 10m weiter gelaufen ist noch ein fine thanks hinterher gebrüllt bekommt. An der Supermarktkasse verlangsamt es den ohnehin schon zermürbend langsamen Prozess des Bezahlens. Selbst wenn man eine Kasse wählt, an der lediglich eine Person vor dir dran ist, kann man gut und gerne noch 10minuten warten bis man endlich selbst an der Reihe ist. Die Kassiererin zieht gemütlich jedes Teil über den Scanner, meist packt eine weitere Supermarktmitarbeiterin die Sachen entweder in eine gekaufte Plastiktüte vom Markt oder in den mitgebrachten Beutel. Wer in Spanien an der Kasse leicht die Geduld an der Kasse verliert, weil die Supermarktangestellt erst noch ein Schwäzchen hält bevor sie sich um den Bezahlvorgang kümmert, der sollte sich in Südafrika warm anziehen. Hier dauert es noch viiieel länger! Manchmal machen wir unter uns Deutschen hier Scherze, in dem wir uns die Südafrikaner an einer Kasse von Aldi vorstellen. Als Kassierer sicher überfordert und als Käufer sowieso. Bestimmt würden die Hälfte ihrer Einkaufe hinter der Kasse auf den Boden fallen :D. Ach und Kreditkartenzahlungen werden hier noch oft manuell mit der Hand gemacht. Also zahlt dein Vordermann mit Kreditkarte verzögert es den Prozess nochmal.

Für alle die es wissen wollen und denken Südafrika wäre ein so günstiges Land, den muss ich leider auch enttäuschen. Einige Lebensmittel sind hier schon günstig, zum Beispiel einiges an Obst oder unbehandeltes Fleisch (also keine Wurst). Lebensmittel die die Schwarzen essen sind auch oft günstig, dafür machen sie aber unglaublich fett. Und das sieht man hier auch. Viele, um nicht zu sagen die meisten sind übergewichtig. Gesunde Lebensmittel sind teuer. Man kann an Brot nur Toast kaufen, oder Knäckebrot. Knäckebrot kostet aber umgerechnet um die 3Euro (Importware: Markenkleidung, Essen, Autos etc. viiieel teurer). Aber isst an außerhalb ist es komischerweise ziemlich günstig. Man sagt um die 20%günstiger in Deutschland. Ein Kaffee und ein Salat sind darum durchaus sehr erschwinglich. Cola im Supermarkt kostet nur unwesentlich mehr als eine Flasche Wasser. Das Wasser aus dem Hahn kann man trinken, gilt als unbedenklich, schmeckt aber als würde es aus dem Schwimmbad kommen und nicht aus den Drakensbergen (Chlor, Chlor, Chlor!!!!).

Man sagt, dass Bedienungen im Restaurant oftmals kein oder nur ein geringes Gehalt bekommen und daher vom Tip (Trinkgeld) leben. Deshalb ist tipen hier Pflicht! Manchmal ist das Tip auch schon auf der Rechnung angegeben und muss bezahlt werden. Meistens kannst du aber selber entscheiden wie viel Tip du gibst (i.d.R. zwischen 10-20%).

Diese Woche war ich wieder mal in der Bez Valle Clinic mit 2 Babys und Liza (Child Care Worker). Komischerweise war die Clinic leer und wir kamen sofort dran. Mussten dann aber 40Minuten auf Wilson warten, der uns abholte. Wir redeten über Deutschland und Südafrika. Liza wollte wissen ob Deutschland sicherer ist als Deutschland und ich sagte es ist! Natürlich soll man auch in Deutschland nicht nachts alleine auf der Strasse zu Fuß unterwegs sein. Im Auto ist es eher kein Problem. Sie fragte mich wieso es sicherer sei und ich meinte, dass unsere Arbeitslosigkeit nicht annähernd so hoch ist wie in SA (ca. 40%, wenn ich richtig informiert bin) und außerdem erhalten deutsche Arbeitslose ja finanzielle Unterstützung in Form von Harzt 4 oder ALG1 und sind so nicht auf Diebstahl angewiesen. Liza konnte es gar nicht glauben und meinte in SA würden dann viele einfach nur vom Staat leben als selber arbeiten zu gehen und ich pflichtete ihrer Aussage zu, auch in Deutschland verlassen sich bestimmt Hilfeempfänger auf den Staat und ziehen es vor nicht arbeiten zu gehen. Sie sagte dann, dass sie es toll findet, dass so viele Deutsche und andere Europäer kommen und die südafrikanischen Kinder adoptieren, die hier von ihren Eltern verstoßen werden.Ich sagte ihr, dass sie es aber auch nicht einfach haben, da es in Deutschland nicht viele Menschen mit schwarzer Hautfarbe gibt und die Kinder einen starken Charakter brauchen und wahrscheinlich auch immer nach ihren Wurzeln forschen. Liza meinte sie würde gerne mal Deutschland kennenlernen.

Liza kommt aus einer Gegend, weit vom Heim entfernt. Sie fährt 2h morgens mit dem Minibus zur Arbeit und schläft im Heim, wenn sie am nächsten Tag wieder arbeitet. Wenn sie frei hat fährt sie erst morgens zurück. Sie sagte, würde sie abends nach Feierabend (7Uhr) fahren, würde sie zu spät zuhause ankommen, müsste noch laufen und will auf dem Fußweg nicht vergewaltigt werden. Und so handeln viele Gespräche hier von Gewalt, Vergewaltigung, Raub… So dass es in meinen Ohren schon langsam zur Normalität wird. Auf der Straße trage ich hier niemals eine Handtasche. Dann würde ich meine Wertsachen gebündelt zum Raub anbieten. Handtaschenraub: hier an der Tagesordnung. Jemand kommt, entreißt sie dir und rennt weg. Einmal ist es einer Frau genau vor dem Gate unseres Heims passiert und unser Wächter hats gesehen, ist dem Dieb hinterhergerannt und konnte die Tasche der Dame zurückbringen. Er war der Held des Tages ;-). Ich könnte hier auch noch durch ausschlimmere Gewalttaten erzählen von denen ich gehört habe. Aber ich möchte keinen Erschrecken. Eien hab ich noch. Ein Deutscher der ein Praktikum am Goethe Institut gemacht hat, wurde mal von Jemanden mit einer Pistole angehalten. Man nahm ihm alle seine Wertsachen ab und fragte noch ob das Auto vollkaskoversichert sein. Er antwortete mit „Ja“ und die Hijacker sagten, dann könne er das ja auch noch abgeben, da er sdas Geld ja von der Versicherung zurück bekäme. Sie drückten ihm dann noch etwas Geld für ein Taxi in die Hand und verschwanden mit all seinen Wertsachen. Echt eine verrückte Story.

Gestern wollten Sarah und ich eigentlich in den Lion Park. Da aber kein Fahrer frei war, konnten wir das nicht machen. Wir texteten Wilma und sie holte uns ab und wir fuhren zu ihr und Sly in die Wohnung (1Zimmer U-förmig, aber sehr nett mit Balkon, mitten in Yeoville, wir wohnen ja eher am Rand). Unterhielten uns den ganzen Tag, tranken etwas Wein. Eigentlich sollte uns abends ein Freund von Sly heimbringen, aber der ist dann nicht mehr aufgetaucht und war auch auf dem Handy nicht zu erreichen. Also sind wir dann um halb 10 abends doch noch mit Sly gelaufen, obwohl man das eigentlich vermeiden sollte. Da sly aber in Yeoville bekannt ist wie ein bunter Hund muss man sich eigentlich keine Sorgen machen, überfallen zu werden (ausserdemhatte wir eh nur ein paar Rand dabei, trotzdem will man ja nicht in brenzlige Situationen tappen). Sly hat dann die Gelegenheit ausgenutzt und hat uns Celebrity erstmal nachts zur Rockey Street geschleppt und ist mit uns ins Time Square geschlendert, obwohl wir ihm sagten wir würden den direkten Weg nach Hause bevorzugen. Im Timesquare angekommen wollten uns natürlich ganz viele schwarze, Zulus und was auch immer für Menschen mit kulturellen Hintergrund kennenlernen. Natürlich muss man immer höfflich und freundlich bleiben und die dir angebotene Hand annehmen. Hast du deine Hand erstmal rausgerückt lassen die Männer sie nicht mehr los. Teilweise hast du dann an jeder Hand einen. Aber Sly hat uns gehütet wir seinen Augapfel und hätte er nicht gewusst, dass es ungefährlich ist, hätte er uns auch nicht mitgenommen. Schließlich war er für uns verantwortlich und vom Heim wussten auch viele, dass wir mit ihm unterwegs waren. Jedenfalls haben wir dann noch einen Drink zusammengetrunken. Eigentlich wollte ich nichts mehr trinken, weil ich lieber das bunte Treiben ganz nüchtern aufsaugen wollte (man ist ja nicht alle Tage, eine von zwei weißen Frauen in mitten von schwarzer Bevölkerung, mal abgesehen davon, das sich sonst keine Weißen ins Viertel trauen und schon gar nicht um die unchristliche Uhrzeit). Sly entschied dann für mich und erst dachte ich er hätte mir ein Zitronenwasser bestellt (Flasche). Bei genauerer Betrachtung war es dann „Schnapps Agua“ (genauso stand es auf der Flasche), aber nur mit 4,5% Alkohol. Also keine Gefahr für die Sinne ;-). Wir standen also an der Bar und Sly war mal hier und mal dort und grüßte alle Leute die er kannte und gab mit uns, Weißer, Deutscher „Celebrity“ (seine Worte) an. War schon echt komisch, man kam sich vor wie ein C-Promi, nur weil unsere Haut leuchtstoffröhrenartig aus der Masse schien und wir nichts anderes tolles getan haben als weiß auf die Welt zu kommen und uns in diesen Ort „verirrten“. Als wir gingen, mussten wir erneut durch die Menschenmengen und mussten wieder alle How are you’s beantworten und Hände drücken. Sly bucksierte uns hinaus und auf der Straße glotzen uns die nächsten an als wären wir Pam Anderson und Angelina Joli. Einige Männer verdrehten sich regelrecht die Köpfe nach uns. Weiter passierte aber nichts. Dann trafen wir am Ende der Rockey Street noch einen DJ Kollegen von Sly, angeblich der beste in ganz Yeoville (jaja, wers glaubt, hier sind die Mänenr ja alle schwer von sich überzeugt ;-)). Er begleitete uns mit einem Freund ebenfalls noch bis nach Hause, weils wir ja eventuell sonst in Trouble geraten könnten. In Wirklichkeit hat er Sarah auf dem Heimweg schön Augen machen wollen und ihr erzählt er brächte noch eine weibliche DJane und er würde Sarah zeigen wie man auflegt, denn sie wäre die Richtige für den Job (haha, die denken echt wir sind doof und sie können uns mit so einem Mist um den Finger wickeln). Ja. Ich mein sie sind ja alle sehr nett hier, aber ihre Hintergedanken kann man 10Km gegen den Wind schon riechen ;-). Sind dann gegen halb elf am Heim gewesen und haben außer verständnislosen Blicken, weiße Frauen, zur dunkeln Tageszeit zu Fuß auf der Straße zu sehen, nichts abbekommen.

Heute hatten wir dann unser Kalkuunfest im Heim. Kalkuun ist der Truthan und ich hatte mal in einem meiner ersten Blogeinträge geschrieben, wie dieses Fest zustande kam. Es ist wie das Thanksgivingfest einzustufen. War aber im eigentlichen Sinn dann doch unspektakulär. Wir haben, zusammen mit allen Kindern und Babys (was für ein Stress) und den Spendern, die das Heim am Laufen halten, eine kirchliche Messe gefeiert. Die Kinder haben ein Theaterstück aufgeführt, Lieder gesungen und getanzt. Dann gabs Predigten und Dankesreden. Dummerweise auf Afrikaans und so konnte ich nicht wirklich viel verstehen. Dann haben die Spender Geschenke bekommen und nett gegessen und wir sind mit der ganzen Bagage wieder heimgezogen (Die Kirche liegt Gott sei Dank direkt neben dem Heim). Wir haben dann das normale Küchenessen bekommen, sogar ein Stück Kuchen. War aber doch ganz essbar heute. Joa den Rest des Tages hab ich dann eher relaxt. Muss ja auch mal sein.



Und jetzt hab ich mal eine Frage, warum schreibt mir denn niemand mehr in mein tolles Gästebuch? :D.

So, mein Aufenthalt neigt sich nun auch schon dem Ende zu. AM 24.3. geht’s nochmal bis zum 2.4. über die Garden Route nach Kapstadt. Die letzte Zeit wird sicher rasend schnell vorbei gehen.



Hugs to my readers!

Anni

Montag, 7. März 2011

Durban...



 
...ist die dritt größte Stadt Südafrikas und liegt praktischerweise am indischen Ozean. Ja das war das Ausflugsziel des letzten Wochenendes. Um 3 Uhr Samstag morgen sind wir gestartet. Hatte mit Johannes (aus Johannesburg, der Nachtwächter) ausgemacht, dass er mir um drei Uhr auch das Tor aufmacht, damit die Jungs mit dem Auto reinfahren können und ich auf dem Gelände des Heimes einsteigen kann. Als ich um 3Uhr am Gate war, war Johannes natürlich doch am Pennen. Alles Rufen und Brüllen half nichts um den Herrn aus seinen Träumen zu reißen. Also rief ich Moritz an, er solle zur unteren Straße kommen (in der sich Drogenhaus und Puff befinden, und nicht am oberen Tor und dem "sichereren Teil meines Viertels bleiben) damit ich durchs erste Gate laufen kann und die Jungs, just in case, mich sehen können, wenn ich zum Pförtnerhäuschen laufe um Johannes mit klopfen zu wecken, nicht weil Johannes so gefährlich ist, aber man weiß ja nie was in der Schleuse so gefährliches vor sich geht ;.))! Ging dann auch alles gut, nur das Johannes etwas zerknittert aussah und ich auf der Strasse ins Auto einstieg, obwohl man die Türverriegelung auf der Straße eigentlich nicht losmachen sollte, man könnte ausgeraubt werden... Dafür hat Pasquale, der seit 1Woche in Joburg ist, im Auto qualvolle Minuten erlitten. Er wohnt nämlich im Villenviertel Joburgs, noch dazu auf nem Golfplatz und war solche gefährlichen Gegenden wie meine noch nicht gewohnt.  
Pasquale ist sehr ängstlich und hatte auch das ganze Wochenende damit zu tun uns zu sagen wie sehr an seinem Leben hing (komisch wir hängen gar nicht an unserem Leben ;-)) und dann überlegte er auch noch, ob er auf dem Rückweg nicht an einer Tankstelle aussteigen sollte, damit ihn sein Chef dort abholt, bevor die Jungs mich in dem gefährlichen Viertel heimbrächten. Kam letztendlich doch noch mit und ließ sich auch noch eine Tour durchs Maria Kloppers schmecken :-). Falls du das liest Pasquale, wenn du dich hier erstmal eingelebt hast, wirds besser mit der Angst!

Waren dann morgens in Durban und haben im Hostel eingecheckt und sind dann erstmal zum Strand. Der Himmel war ziemlich bedeckt, aber so war man wenigsten Sonnenbrandgeschützt. HAHA, hab mich trotzdem eingecremt, nur die Beine hab ich vergessen und mir dann einen netten Sunburn in den Kniekehlen zugelegt. Zwischendurch kamen immer wieder Durchsagen durch ein Micro von dem Strand-sheriff, die wir aber akustisch nicht verstanden haben. Wir vermuteten, dass es sich um Haialarm handele, denn nach den Ansagen, haben alle Badegäste sofort das Wasser verlassen und sind zum Strand gelaufen. Haialarme sind an den Stränden Südafrikas ganz normal, nichts ungewöhnliches. Es sind wohl nicht viele Unfälle passiert in den letzten Jahren, aber das ist sicher auch dem Haialarm zu verdanken. Es halten immer Strandsheriffs nach Haien rund um die Küste Ausschau und wenn diese zu nah an den Strand heranschwimmen gibt es also besagten Alarm.
Dann kam eine Ansage, die wir zwar akustisch verstanden, aber für uns sinnfrei blieb. Das Baden sollte nämlich für den Rest des Tages komplett eingestellt werden, weil Blue Bubbles in die Bucht kommen und lots of problems verursachen! Hää? Dazu später die Auflösung :-). 

Mittags sind wir dann zum Inder essen gegangen, da Durban dafür bekannt ist, dass dort viele Inder leben. Leider haben wir die meisten Inder nur im Restaurant gesehen und auf der Straße nur wenige vereinzelte bis gar keine :-D. Also wo die Inder in Durban zu finden sind, weiß ich jetzt nicht. Wir haben auch nicht herausfinden können, warum dort soviele Inder leben sollen...

Jedenfalls war das indische Essen, sehr lecker und sehr "hot" (scharf). Danach haben wir uns auf die Suche nach dem Victoria Street Market gemacht. Ihn aber irgendwie trotz Navi fast nicht gefunden. Als wir ihn gefunden hatten, machte er grade zu. Also kehrten wir zurück zur Stadt und hielten am Stadion an.

Man kann mit einem Cable Car über den Bogen des Stadions fahren, oben Aussteigen und sich Durban von oben anschauen. Das haben wir dann auch gemacht. Als wir wieder runter fuhren, liefen scharrenweise Jungs mit Gitarenkoffern an uns vorbei. Wir sprachen ein junges Paar an und die sagten uns, dass sie zum Casting der südafrikanischen Version von "DSDS" liefen. Wir wünschten ihnen fiel Glück und überlegten dann ernsthaft, ob wir nicht zusammen auch dort hingehen sollten und einen deutschen Schlager zum besten gäben. Haben es aber nicht gemacht, denn schließlich können es sich die Wirtschaftsingeneure und Bierbraueroraktikanten es sich nicht leisten sich im südafrikanischen Fernsehen bloßzustellen. Ganz zu schweigen, davon ob man nicht hätte gemeldet (beim Casting, um von einem gültigen Visum mal ganz zu schweigen) sein müssen.
Sind lieber zum nächsten Liqour Shop, haben Bier und für mich Cider eingekauft und haben uns an den Strand gesetzt und danach sind wir noch in die City in eine Bar und haben den Abend ausklingen lassen. Dort waren auch ein paar verkleidetete Afrikaner (Weiße) aber die feierten kein Karneval, sondern einen Geburtstag, very funny. Also Karnevalisten habe ich hier keine gesehen! 

Unser Hostel

Irgendeine Straße auf dem Weg zum Victoria Street Market.

Das Rugbystadion fotografiert vom Bogen des Fussballstadions.
Durban von oben.


Cider abends am Strand. Mh, bestes Frauengetränk Südafrikas ;-).

Blick aus Meer vom Hostel aus.


So uns hier haben wir dann den Sonntag morgen verbracht. Das weiße Gebäude im Hintergrund mit dem Bogen ist das besagte WM-Stadion. Der Strand war so wunderbar weit und menschenleer, dass ich erstmal ne gefühlte Ewigkeit alleine am Strand spazierte, die Wellen gegen meine Beine schlagen lies, laut brüllte, ohne das mich jemand hören konnte, vor Freude hüpfe und den Wind in meinen Haaren genoß. Außerdem dachte ich an zuhause und wie schön es gewesen wäre, dieses einmalige Naturerlebnis mit einer vertrauten Person teilen zu können.




Selbstportraits am indischen Ozean!


So des Rätsels Lösung: Wir vermuten mal, dass das die besagten Blue Bubbles sind. Die lagen nämlich leider zu mehreren am nächsten Tag an unserem einsamen Strand. Hab mich glaub ich auch in eines mit meinem Ellbogen reingelegt und es entwickelte sich eine allergische Reaktion, Art Mückenstich. Aber nicht schlimm, nur ein Juckreiz und eine Rötung, die Abends schon wieder weg war. Lagen die Bubbles unterm Sand und man trat drauf, knallten sie wie ein zerplatzendes Kaugummi ;-D. Ja und Tschernino, hier ist das ekelige Tier Nr. 1 :-).



Dieses Hundi erinnerte mich an Lucy ;-).



Südafrikanische Flagge :-).

Der letzte Blick auf den Strand.

Gegen 11Uhr sind wir dann auch Richtung Heimat, Joburg, aufgebrochen um vor Einbruch der Dunkelheit einzutreffen. Ist auch alles sicher von statten gegangen.
Das war wirklich ein sehr schönes, erholsames (wenn auch mit wenig Schlaf verbundenes) Wochenende. Leider viiiiieeeel zu kurz.
Durban ist wirklich eine sehr schöne Stadt mit Urlaubs-Charakter. Hatten keinen Überfallsvorfall oder der Gleichen, obwohl Durban fürs Carhijacking (Aufbruch, Diebstahl) bekannt ist. Aber das verhielt sich genauso wie mit den Indern ;-).
Gott sei Dank!

Ja nun ist die Woche wieder angebrochen. Die Kidis sind aber auch entspannt. Das mag daran liegen, dass wir momentan drei freie Betten haben und somit mehr Zeit für die verbliebenen Kinder!
Mpoh, hat heute seine ersten drei Schritte, ohne festhalten, auf mich zu gemacht. Zwar eine sehr wacklige Angelegeheit, dafür aber sooo niedlich ;-) und tränenfreudig schööön
.
Precious war heute bei Big Shoes zur Untersuchung. D.h. dass sie wohl auch bald Adoptiveltern bekommt, insofern sich welche für sie entscheiden. Da das kleine Monster aber so wunderschön hübsch ist, ist sie bestimmt schnell weg vom Markt und ich wünsche ihr, dass sie ganz tolle Eltern bekommt. Ich werde bestimmt weinen wenn sie geht ;-).

So, schreibt mir fleißig ins Gästebuch!
Miss you a lot!!!

Anni



Montag, 28. Februar 2011

Kaizer Chiefs vs. Orlando Pirates

Kostumierungen sind hier hip beim Fussball.

Tanzeinlage vorm Spiel

Aufwärmen der Mannschaften

Moritz und ich

Einmarsch der Mannschaften

Soccer City

Fans, Fans, Fans

Er hier ist immer völlig ausgerastet bei jedem Spielzug, positiv und negativ ;-)

Traurige Gesichter hinter mir nach dem Ausgleichstreffer

Auf dem Fernseher war ich zu sehen, als ich meinen Burger aß, warscheinlich weils unüblich ist weiße im Stadion zu sehen, war mir sehr peinlich :-).


Stand an der Bar in Greenside ;-).

Precious verteidigt ihre Fläschchen, eins in jeder Hand...

Picnic...

Precious, meine neue Liebe und ich..

Neuzugang Solomon

Mpoh und ich, Liebe meines Lebens...;-)

Thembakazi macht ihre Licence ;-)

Nochmal Preci...

Julia spielt Mami und hat sich ihren Teddy auf den Rücken binden lassen, so wie die afrikansichen Mamis ihre Babys immer tragen!

Sandra, meine Mitbewohnerin und Soli.

Yav, jam jam...

Babyward

Cute Yav and me...

Ntombi, Heinrich

Thembakazi isst einen Keks.

Smangele, bekommt grad Potty train.




Hallihallo,




ich melde mich mal wieder zu Wort. Es tut mir wirklich leid, dass ich am letzten We nichts hab von mir hören lassen aber leider war ich da krank. Mich hats hier voll erwischt und so hab ich auch leider nichts erlebt.

Aber dieses Wochenende gings mir wesentlich besser und wir gingen hier auf das Fußballspiel: Kaizer Chiefs gegen die Orlando Pirates im FNB Stadion (Soccer City, da wo das Finalspiel der WM stattfand). Das Stadion ist riesengroß, nicht so steil wie die Arena auf Schalke, sondern sehr flach gebaut, was dem Zuschauer eine Menge Platz verschafft. Beide Mannschaften sind aus Johannesburg und stehen an Platz eins bzw. 2 in der Tabelle. Wir sollten also ein spitzen Derby zu sehen bekommen:-).

Um 15.30Uhr war Anstoß, aber durch einige Tipps der Südafrikaner trafen Moritz und ich uns schon gegen 11Uhr morgens und fuhren noch schnell was einkaufen und zu einem gewissen Schnellrestaurant. Dann machten wir uns auf den Weg ins Stadion. Moritz hatte uns im Internet zu unseren Karten auch noch einen Parkplatz mit gekauft und den galt es nun zu finden. Als wir das Stadion bereits sahen, winkten uns ein paar afrikanische Jugendliche mit einem Pappschild:Parking! von der Straße. Wir befolgten ihre Anweisungen und ich meinte noch zu Moritz, die schicken uns auf ‘nen Acker, das ist mit Sicherheit nicht der richtige Parkplatz. Wir kurbelten das Fenster runter und zeigten den Jungs unser Parkticket. Die wollten es uns direkt anknöpfen und behaupteten,  wir seien richtig. Aber wir entschieden uns doch nochmal umzukehren und weiter zu suchen. Moritz erkämpfte sich unseren Parkausweiß zurück. Trotz, dass die Jungs mit Sicherheit ein Geschäft gerochen haben (hier in Südafrika gibt es nämlich sogenannte Parkguards, die stehen immer an Malls oder belebten Straßen, zeigen leere Parklücken an und navigieren einen auch in die engsten Parklücken, um möglichst viele Parkplätze zu schaffen. Beim Austeigen sagen sie, dass sie auf dein Auto aufpassen (das es niemand klaut oder einbricht) und verlangen dann ca. 3-5R Gebühr. Natürlich ist das alles keine versteuerte Tätigkeit (wollte erst schreiben, dass es Schwarzarbeit ist, das kam mir dann aber doch etwas doppeldeutig vor …))
ließen sie uns mit Ticket wieder wegfahren. Haben dann auch doch noch den richtigen Parkplatz, direkt vor den Stadion gefunden. Nahmen unser Essen und Trinken und marschierten zum Eingang. Nahrungsmittel darf man nämlich in Südafrika mit ins Stadion nehmen. Aber nur Tetrapacks, keine Plastik- oder Glasflaschen. Leider hatten wir Plastikflaschen dabei, waren dann doch falsch informiert. Haben dann etwas Eistee in unsere Pappbecher von Mc Donalds umgefüllt und den Rest der Getränke ein paar Jungs vor dem Stadion geschenkt (vermutlich Straßenkinder:-().

Um13Uhr saßen wir im Stadion, auf sehr guten Plätzen, ziemlich nah am Spielfeldrand (man kann immer nur Karten für den jeweiligen Block kaufen und hat dann freie Platzwahl, deshalb lohnt es sich früh zu kommen). Es wurde laute Musik gespielt und die Afrikaner tanzten auf ihren Plätzen rhythmisch zum Blues (haben auch Videos gemacht, gibt’s es dann bei meiner Heimkehr zu sehen). Wir saßen verhältnismäßig im Block der   Kaizer Chiefs-Fans, aber es saßen auch ein paar Pirates Fan um uns herum. Erstaunlich ist, dass es hier beim Derby keine Fanrivalitäten zu geben scheint. Es gab keine Konkurrenzgesänge oder rumgepöbel…Es war eher wie auf einem Freundschaftsspiel und die Fans beider Teams feierten, tanzten zusammen, es ist absolut ungefährlich mit einem Pirates Trikot zwischen hunderten Chiefs zu sitzen. Alle haben sich sehr lieb :-).

Es gab noch ein paar Trommel und Tanzeinlagen auf dem Spielfeld ehe das Spiel losging. Als die Pirates das Spielfeld betraten buten die Chieffans ein wenig, aber auch das war nichts im Vergleich zu einem deutschen Derby. Die Vuvuzelas kamen natürlich auch zum Einsatz und man verstand sein eigenes Wort nicht mehr. Das vertraute Bienenschwarmgeräusch der WM war wieder zu hören…

Das Spiel an sich war jetzt kein fußballerischer Leckerbissen, Die Chiefs schossen in der 12. Minute das eins Null und die Pirates holten in der Nachspielzeit noch ein verdientes 1:1 heraus. Die Pirates waren eindeutig besser aufgestellt und zeigten auch eine geordnete Abwehr und Spieltaktik. Die Chiefs hingegen schwammen in der Abwehr und zeigten sich eher von ihrer chaotischen Seite. Ich hatte ganz das Gefühl, diese Mannschaft könnte auch Schalke heißen ;-).

In der Halbzeit gab es leider noch einen nicht so schönen Vorfall. Ich ging zur Toilette und quetschte mich durch die schwarze Maße (Fußball ist hier der Sport der schwarzen Bevölkerung, außer Moritz und mir hab ich vielleicht noch 5 andere Weiße im Stadion getroffen. Beim Rugby ist es dann genauso nur umgekehrt, nur Weiße). Ein völlig kostümierter Chiefsfan sprach mich an: Who are you supporting? Which one is your Team? Und ich antwortete ihm dass ich natürlich Chiefsfan sei und deutete auf sein Trikot. Er fing an mich zu Umarmen und mich hin und her zu wirbeln, was mir irgendwie ein ungutes Gefühl zufügte und ich hatte recht. Er griff in meine Hosentasche und zog meine kleine Camera heraus. Geistesgegenwärtig schlug ich ihm die Cam aus der Hand,die im hohen Bogen auf den Boden flog, schrie laut irgendwas wie: “Don't do that!!! That’s not nice! “(sowas in der Art, was ich zu den Kindern im Babyward sage, wenn die ungezogen sind) und hob hastig meine Cam vom Boden auf (sie ist heil geblieben). Beim Aufstehen fixierte ich ihn nochmal mit meinem Blick und irgendwie wusste der Typ nicht mehr was er jetzt tun sollte und brachte ein schüchternes „Sorry Madame“ oder so heraus und verschwand in der Menge. Ich glaube nicht, dass er ein Profitaschendieb war. Eher dachte er sich, bei der doofen Weißen probier ich es jetzt mal! Sandra meine Mitbewohnerin war stolz auf mich, denn sie sagt auch immer man soll um seine Sachen kämpfen, sonst wird man immer wieder ausgeraubt (naja aber mein Leben wäre mir in anderen Situationen doch lieber als meine Wertgegestände). Naja, aber es war wohl eher ein Reflex von mir.

Nach Ende des Spiels standen wir erstmal über eine Stunde auf dem Parkplatz im Stau. Mir mussten uns durch ein Nadelöhr von Loch im Zaun mit dem Auto zwängen und alle Afrikaner taten das gleiche. Nur das hier nichts geordnet abläuft, sondern jeder der Erste sein will und niemand vorgelassen wird, auch nicht, wenn es das ganze beschleunigen würde, weil sich der Vordermann festgefahren hat.) Welcome to Afrika!! Wir waren eingekeilt von Autos. Rundum nur ein zwei Zentimeter Platz zum Nebenmann. Ich war richtig aufgeregt aber Moritz hats ganz gechillt gemeistert. Ich glaube, wer hier das Autofahren beherscht, dem macht kein deutscher Großstadtverkehr mehr zu schaffen.

Nach dem Spiel haben wir noch Christian abgeholt und sind in eine deutsche Bar gefahren, denn die Jungs hatten Lust auf deutsches Bier und Bundesliga. Dort haben wir dann noch Marc getroffen und als die Bayernkneipe dicht machte fuhren wir nach Greenside (ein weißes, sicheres Ausgehviertel). Waren dort in zwei Bars. Eine Bar war im Township style. Irgendwie fand ich das merkwürdig, denn viele Schwarze leben heute noch in Townships und hier machten es sich die Weißen zur Szenekneipe in dem sie Blecheimer als Toilette benutzen.

Um ca. 3Uhr nachts war ich im Bett, nachdem ich den nicht amüsierten Nachtwächter wachklingeln musste, damit ich ins Heim kam;-).

Sonntag waren Sarah und ich dann auf einem afrikanischen Markt und haben uns Schnitzarbeiten und sonstiges angeschaut. Jeder wollte uns was verkaufen und natürlich hatten alle den "Special Price" ;-).
Ja, das war im Großen und Ganzen mein Wochenende. Werde mich aber unter der Woche nochmal melden uns ein paar News aus dem Heim, der Kultur und so weitergeben. Denn natürlich leb ich ja nicht nur an den Wochenenden und die Arbeit macht mir nach wie vor noch riesen Spaß (auch wenn ich abends immer richtig K.O bin).

Aber jetzt muss ich erstmals Mittagessen (hoffe es wird nicht ganz so ekelig) und dann ist meine Pause vorbei und ich muss die 5h Nachmittagsschicht bewältigen!


Ich grüße euch alle! Lots of Love!

Die Anni